Zambia 3 - Homepage Beat Zbinden Teil Reisen

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Reiseberichte > Zambia 2007

  Afrika im Herbst 2007,
  Etappe 3: Der Busch am Sambesi


12. Oktober 2007


Was wollen wir eigentlich in Sambia?

Walter und Kate haben einen Traum. Sie würden gerne in Zusammenarbeit mit den einheimischen Leuten am Sambesi eine Lodge aufbauen, in welcher man verweilen kann und welche ebenfalls vielen Europäern als Basis dienen könnten. Um die Frage von Hans zu beantworten: Ja, es ist möglich für ein kleines Entgelt ein Fahrzeug in dieser Lodge einzustellen. Das sind momentan auch meine Beweggründe, warum ich dieses Projekt begleite.

Die Lodge soll unter der Führung der Familie von Kate entstehen und vor allem unter Mithilfe der einheimischen Bevölkerung bestehen können. So sollen die Leute vom Dorf eine Anlehre erhalten im Hotelleriebusiness, wie man die Geräte unterhält, wie man das ganze Jahr Gemüse anbauen kann und soll somit den Lebensstandard in dieser Region etwas anheben.

Welche Schritte wurden bereits eingeleitet:

  • Das Konzept liegt in schriftlicher Form vor und Investoren sind vorhanden.

  • Walter und Kate haben im März 2007 drei Landstücke bei Hochwasser besichtigt.

  • Sie haben dem Chief (Bezirkobmann) das Konzept vorgestellt.

  • Sie konnten danach dem Minister of Land das Projekt ebenfalls vorstellen. Dieser fand sogar, dass dies Mustercharakter haben könnte und wird das Projekt von Staates wegen unterstützen.


Was wollen wir aktuell:

  • Die gezeigten Grundstücke bei Niedrigwasser besichtigen.

  • Mit den Dorfoberhäuptern das Konzept diskutieren.

  • Den definitiven Platz bestimmen.

  • Die Abfindungen für die betroffenen Familien festlegen.

  • Die Verträge vorbesprechen.

  • Das weitere Vorgehen absprechen.


Wir fahren somit mit drei Fahrzeugen in den Busch und besichtigen die drei möglichen Standorte, welche Kate und Walter bereits im März besichtigt hatten.


Platz 1 (Munguni):

Bei Niedrigwasser nur noch ein kleiner Nebenarm des Sambesi. Dort wo die Lodge zu stehen käme wird Gemüse angebaut. Die "Strasse" wurde bei Hochwasser überschwemmt und das angebotene Grundstück für das Vorhaben eigentlich zu klein.



Platz 2 (Mulemi):

Von der Grundstücksgrösse und dem vorhandenen Baumaterial her gesehen eigentlich das beste Grundstück. Leider zog sich aber der Sambesi über 500 Meter zurück und hinterliess teilweise stehendes Wasser oder unansehnliche graue Steine. Dieses Grundstück eignet sich nicht für eine Lodge.

Wir besprechen unser Vorhaben jedoch mit den Einheimischen und diese sind Feuer und Flamme von unserem Projekt. Wir versprechen, dass wir wieder zurückkehren.


Platz 3 (Mandiya):

Hier werden wir freundlich empfangen. Man kennt Walter und Kate noch und hat schon genaue Vorstellungen, wie die Lodge nach ihrem Geschmack aufgebaut werden sollte. Wir sollen doch 150'000 Kuatscha (etwa CHF 50.00) bezahlen, dass wir das Grundstück noch einmal besichtigen können.

Ich höre nur, was Sie alles wollen und dass wir für die Besichtigung Geld bezahlen müssen.

Wir besichtigen das Grundstück ohne zu bezahlen und lassen dem Dorfoberhaupt mitteilen, dass wir bevor wir bezahlen mit dem Chief sprechen wollen.

Wir übernachten in der Nähe des zweiten Platzes und werden am Abend noch vom Dorfoberhaupt besucht.


13. Oktober 2007

Walter hilft mir das Dachzelt auseinander zu nehmen. Nur mit vereinten Kräften und einem kleineren Verlag auf dem Tisch war dies möglich.

Mitten in der Arbeit kommen die Dorfoberhäupter wieder bei uns vorbei und wollen uns einen weiteren Platz anbieten.

Sie teilen uns aber mit, dass dort bereits eine Reservation vorhanden sei, dass aber seit dem Frühjahr nichts mehr gelaufen sei und dass sie unser Projekt bevorzugen. Sie geben uns sogar einen Brief für den Chief mit.

Wir fahren noch nach Livingstone um die Vorräte aufzufüllen und ein Geschenk für den Chief zu kaufen.

Heute haben wir um 12.00 Uhr einen Termin mit dem Chief in seinem Palast. Man stelle sich aber nicht zu viel darunter vor. Hütte mit Stein gemauert mit Blechdach. Fotografieren verboten.


Nach längerem Warten wird uns mitgeteilt, dass der Chief aus beruflichen Gründen weiter müsse und unser Termin wurde auf den 16. Oktober verschoben. Wir hätten nämlich bereits um 11.00 dort sein müssen und sind daher mehr als eine Stunde zu spät gekommen.

Wir dürfen unsere Zelte in Mulemi beim Platz 2 aufschlagen und werden mit Feuerholz und Musik versorgt.


14. Oktober 2007

Wir holen Richard in Livingstone ab. Er ist Britte, ausgewandert nach Südafrika und war aktuell auf einem Trip in Tansania. Als einer der Investoren (besser gesagt Sponsoren) möchte er die angebotenen Grundstück und die Menschen, die darauf leben kennen lernen.

 


15. Oktober 2007

Wir geniessen einen Tag an Ort und versuchen weitere Plätze auszukundschaften und besseren Kontakt mit der Bevölkerung zu schliessen.

 

16. Oktober 2007

Der Besuch beim Chief. Wir nehmen das Dorfoberhaupt und den Dorfältesten von Mulemi mit und hoffen, dass dies einen positiven Einfluss hat. Die Dorfältesten dürfen den Grund unseres Besuchens mitteilen. Wir müssen in einigere Entfernung im Schatten eines grossen Baumes warten. Ein Mann mit einem Stock kommt zu uns und begrüsst uns freundlich. Nach der Begrüssungszeremonie teilt er mit, dass er der Premier Minister sei. Er verlässt uns wieder und nach einiger Zeit werden wir zum Chief gebeten. Wir müssen vor dem Eintreten in seinen Palast zweimal hinknien und in die Hände Klatschen. Nach Aufforderung dürfen wir in gebückter Haltung eintreten und im kleinen Raum auf einer total abgenutzten Bank platz nehmen. Neben dem Chief sind mindestens 10 weitere Personen, Dorfoberhäupter, Berater, Minister usw. im kleinen stickigen Raum.

Zuerst werden einige Fragen betreffend wohlbefinden gestellt und der Chief antwortet, wie viel er zu tun hätte. In dieser Nacht sei ein Chief von der Nachbarregion gestorben und das bedeute jetzt noch mehr Arbeit.

Der Besuch verläuft freundlich, unser Konzept findet Wohlgesinnung und wir werden danach an den Premier Minister verwiesen. Leider kann der Chief die Reservation nicht rückgängig machen.

Wir verlassen den Raum und gehen im Freien in eine Art Unterstand. Jetzt, nach dem Besuch beim Chief, werden wir dort eingelassen. Der Premier Minister will aber unser Konzept genauer hören und Walter erklärt ihm die Details. Ich vermute, dass alle Männer des Dorfes inzwischen eingetroffen sind und an der Unterhaltung teilnehmen wollen. Ich vermute, dass uns aber nicht alle, die hier sind, wirklich verstehen.



Der Premier Minister ist begeistert und nach längerer Diskussion in der Runde - jetzt habe ich nichts verstanden - teilt er uns mit, dass es in Syamimbu noch eine Parzelle habe. Er will uns als Gesandter des Chief begleiten und dem Dorfoberhaupt die Kunde tun.

Der Premier Minister und ein weiterer Gesandter steigen bei mir ein. Ich muss somit den Dorfältesten und des Dorfoberhaupt von Mulemi hier lassen und werde diese abends wieder mitnehmen. Hier in Afrika kein Problem.

Wir fahren nach Syamimbu und der Premier Minister lässt das Dorfoberhaupt zu uns kommen. Wir werden sehr freundlich empfangen und das Grundstück wird uns gezeigt. Wir stellen dabei aber fest, dass bei Hochwasser viel des Grundstückes geflutet wird und entscheiden uns noch eine Nacht darüber zu schlafen.

Walter und Kate kehren in unser Camp zurück und ich bringe den Premier Minister zum Chief Palast zurück. Der Premier Minister zeigt mir den Weg und ich habe mitten durch die Dörfer zu fahren, dass alle sehen, dass er einen weissen Fahrer hat. Auch hier werden wir immer sehr freundlich empfangen, sobald die Menschen den Premier Minister erkennen.

Nach längerer Fahrt habe ich es geschafft. Wir sind zurück bei Chief's Palast. Meine zwei Passagiere haben wirklich hier gewartet und ich bringe diese an die verabredeten Punkte zurück.


17. Oktober 2007

Nach weiteren Erkundungen und nach der Feststellung, dass wir kein weiteres "gutes" Grundstück finden werden, kehren wir nach Syamimbu zurück und entscheiden, eine Nacht dort zu verbringen.


18. Oktober 2007

Das Dorfoberhaupt mit Gefolge zeigt uns noch einmal das ganze Grundstück im Detail. Wir teilen ihm mit, dass uns das Grundstück gefalle und dass wir aber die genauen Vertragsbestandteile noch aushandeln müssen. Er teilt uns mit, dass dies frühestens in 5 Tagen erfolgen könne, da die Familie, welche für dieses Land verantwortlich sei nicht komplett sei und ein Wochenende abgewartet werden müsse. Wir haben aber nicht so viel Zeit, denn unsere Visa laufen vorher ab.

Wir fahren noch einmal nach Livingstone und bitten darum, dass wir morgen vorbeikommen dürfen. Inzwischen bereiten wir die Dokumente auf und geniessen eine Nacht im Buschfront Camp, welches grüner, etwas ruhiger als die Waterfront Lodge ist. Mücken hat es auch hier sehr viele.


Weiter beim zweiten Teil dieser Etappe

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü